Über den Ursprung der
Grafschaft Mansfeld werden unterschiedliche Geschichten erzählt.
Aber wie die Sage auch
interpretiert wird - am
Ende geht es um des „Mannes Feld“.
Der Stammherr der Grafen von
Mansfeld gewann für seinen kaiserlichen Herren viele
Schlachten in Italien. Aus
Freude darüber
erlaubte ihm der Kaiser sich eine Gnade
auszubitten. Der Graf bat um soviel Land in Thüringen, wie
er mit einem Scheffel
Gerste umsäen könne. Das gewährte der Kaiser gern und der Graf
fuhr mit einem kaiserlichen
Rat nach
Deutschland. Als sie nach Wallhausen, westlich von
Sangerhausen, kamen, fing er an zu säen. Er ließ
seinen Kutscher langsam
fahren und streute eine Hand voll Gerste nach der
anderen dünn über das Feld.
Sie fuhren im Kreis um
zweihundertzwei Dörfer und so entstand die Grafschaft Mansfeld.
Der kaiserliche Rat aber
glaubte, dass
sein Herr, der Kaiser, betrogen worden sei
und forderte den Grafen auf, beim Kaiser zu erscheinen. Da
lachte der
Kaiser und sprach:
„Gesagt ist gesagt!
Kaiserliches Wort muss wahr bleiben, wie man es auch deutet.
Das ist des Mannes Feld!“
Darum heißt die Grafschaft bis
auf den heutigen Tag Mansfeld. Die Grafen führen Gerstenkörner
in ihrem Wappen,
die von
den Wappenkünstlern Rauten oder Wecken
genannt werden.
In einer anderen Version der
Sage nahm der edle Herr einen Scheffel Gerste in einem
Sack vor sich auf sein Ross. Die
Gerstenkörner fielen bei seinem
Ritt einzeln nach und nach aus einer kleinen
Öffnung des Sackes heraus. Als der
Sack leer
war, hatte der Reiter die Grenzen der Grafschaft
Mansfeld umsät.